Die Geschichte von den Federn
- von rico loosli webmaster und provider bioggio
-
Zugriffe: 2500
Im Wind verstreute Federn
Eine alte jüdische Geschichte macht sehr schön deutlich, was durch abfälliges Gerede angerichtet werden kann. Es gibt sie in unterschiedlichen Versionen, doch im Wesentlichen lautet sie wie folgt:
Ein Mann verbreitete verleumderische Behauptungen über den weisesten Mann einer Stadt. Später bedauerte er seine üble Nachrede und bat den Weisen um Vergebung. Er wolle auch alles Nötige tun, um den Schaden wiedergutzumachen. Der Weise bat ihn nur um eines: Er solle doch ein mit Federn gefülltes Kissen aufschneiden und die Federn im Wind verstreuen. Erstaunt ob dieser merkwürdigen Bitte, ging der Mann seiner Wege und tat, wie ihm geheißen wurde.
Wieder zurück, fragte er den Weisen: „Habt Ihr mir nun vergeben?“
Dieser antwortete: „Geht zuerst und sammelt alle Federn wieder ein.“
„Aber das ist doch unmöglich! Der Wind hat sie doch alle längst davongetragen!“
„Genauso unmöglich ist es, den Schaden wiedergutzumachen, den Ihr durch Eure Worte angerichtet habt.“
Die Lehre liegt auf der Hand. Was einmal gesagt worden ist, kann nicht wieder zurückgenommen werden. Und die entstandenen Verletzungen lassen sich vielleicht nie wieder ganz heilen. Sind wir versucht, negatives Gerede weiterzuerzählen, dann halten wir uns vor Augen, dass wir gerade im Begriff stehen, Federn im Wind zu verstreuen.
menschlich gesehen
Es waren einmal zwei Nachbarn, Johann und Walter, die nach anfänglicher Freundschaft nach und nach in Zwietracht miteinander gerieten. So kam es, dass Walter, der Neid und Missgunst empfand, begann, Negatives über Johann zu verbreiten. Doch Johann erfuhr bald darauf davon und stellte seinen ehemaligen Freund freundlich zur Rede, warum er Dinge erzählt hätte, die doch der Wahrheit entbehrten.
Durch Johanns einfühlsame Art kam Walter zu Verstand und es tat ihm ehrlichen Herzens Leid, was er da angezettelt hatte. Er bat um Verzeihung und fragte Johann, was er zur Wiedergutmachung tun könne. Johann überlegte einen Moment, dann erwiderte er: "Ich habe hier einen Sack Federn. Bitte gehe von Haus zu Haus, wo Du über mich schlecht gesprochen hast und wirf vor jeder Tür eine Handvoll Federn in die Luft. Dann komm wieder zu mir."
Walter war froh, so einfach davonzukommen und erfüllte seine Aufgabe mit Ernsthaftigkeit.
Als er zu Johann zurückkam, sagte dieser: "Und nun kommt der zweite Teil der Aufgabe. Gehe hinaus und sammle alle Federn wieder ein." Da erschrak Walter und stammelte: "Aber Johann, das kann ich nicht, der Wind hat die Federn längst in alle Himmelsrichtungen getrieben, kein Mensch vermag sie wieder einzusammeln."
Johann lächelte ihn warmherzig an und riet ihm: "Mein Freund, so wie Du die Federn nicht einsammeln kannst, so kannst Du auch Deine Worte nicht zurücknehmen. Sie sind in den Köpfen der Menschen. Doch ich sehe, dass es Dir Leid tut, deshalb lass uns Freunde sein, wie früher und gemeinsam unsere Worte bedenken, die wir unter die Menschen streuen, dann werden viele davon Nutzen haben."
Was lernen wir daraus.
Diese Geschichte gilt nicht nur für Männer auch für Frauen.
also
Gedankenloses dahin plappern und Behaupten, wie auch falsches Belehren und Beharren auf einer eigenen Meinung, schadet dir am meisten, aber leider auch den anderen. Warum, mit diesen Sachen kann man andere zum Straucheln bringen
Wer einmal lügt dem glaubt man nicht auch wenn er die Wahrheit spricht.
Wer wütend ist, der verrät sich.
mit Gewalt löst man keine Probleme.