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Antworten auf die 15 wichtigsten Fragen zum Alltag mit dem Virus
Antworten auf die 15 wichtigsten Fragen zum Alltag mit dem Virus
Das müssen Sie jetzt über Corona wissen
Über 30 Personen haben sich in der Schweiz bereits mit dem Coronavirus infiziert, warum man sein Handy besonders häufig reinigen soll, ein Besuch in der Sauna dagegen unbedenklich ist.
Das Coronavirus beschäftigt uns alle. Und die Krankheit wirft viele Fragen auf. Was darf man noch und was nicht? BLICK liefert die Antworten, wie Sie mit den Virenrisiken im Alltag richtig umgehen.
1. Ist das Handy der wahre Virenherd?
Auf einem Handy haften laut dem US-Mikrobiologen Charles Gerba bis zu zehnmal mehr Keime als auf einer Toilette. Wer mit frischgewaschenen Händen das dreckige Telefon anfasst, kann gleich wieder zum Lavabo rennen. Es ist darum besonders wichtig, auch das Telefon regelmässig zu reinigen. Am besten einen Desinfektionsspray auf ein Tuch sprühen und damit das Display und die Knöpfe putzen.
2. Wie wäscht man sich die Hände richtig?
Händewaschen ist das beste Mittel, um lästige Keime und Viren zu entfernen. Aber nur, wenn man es richtig macht! Am besten mit Flüssigseife. Diese sollte man sich lange einreiben, bis es schäumt. Handrücken, Fingernägel, Handgelenk und zwischen den Fingern geht es gerne vergessen. Das Händewaschen sollte eine halbe Minute dauern.
3. Ist Pendeln ein Gesundheitsrisiko?
Die Züge sind voll und jedes Räuspern des Sitznachbars macht misstrauisch. Doch laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) ist es erst dann gefährlich, wenn man länger als 15 Minuten weniger als zwei Meter von der erkrankten Person entfernt ist. Heisst: Beträgt die Pendelzeit länger als eine Viertelstunde und der kranke Sitznachbar steigt vorher nicht aus, besteht ein Risiko. Aber nur, wenn er die angeordneten Hygienemassnahmen nicht richtig umsetzt, beispielsweise nicht in den Ellbogen niest.
4. Ist man mit einer Gesichtsmaske besser vor einer Infektion geschützt?
Eher nicht. Die Schutzmasken seien nur für Leute im Gesundheitswesen sinnvoll, die nahen Kontakt mit Infizierten haben, sagte Infektiologe Jan Fehr kürzlich zu BLICK. Für die breite Bevölkerung sind sie dagegen kaum notwendig. Schutzmasken könnten sogar ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln. Wenn sie nämlich nicht regelmässig ausgetauscht werden, verkommen Schutzmasken zu Bakterienschleudern.
5. Töten alle Desinfektionsmittel das Coronavirus ab?
Achtung: Nicht alle Desinfektionsmittel wirken, wie man im Fachmitteljargon sagt, «viruzid». Auf dem Markt sind auch Desinfektionsmittel verfügbar, die nur antibakteriell wirken. Darum sollte man die Produktetikette vor dem Kauf gut studieren und sich wenn nötig beraten lassen.
6. Soll man noch ins Fitnessstudio?
Pietro Vernazza, Chefarzt Infektiologie und Spitalhygiene im Kantonsspital St. Gallen, sagt zu SRF: «Die neusten Zahlen zeigen, dass die Übertragung über die Atemluft völlig überbewertet wird. Die Übertragung findet praktisch nur über die Hände und die damit verbundenen Schmier- und Tröpfcheninfektionen statt.» Bedeutet also: Gut desinfizierte Geräte sowie persönliche Hygiene sollten das Risiko minimieren.
7. Trauen sich die Leute überhaupt noch ins Fitness?
Offenbar schon. Was die Besucherzahlen angehe, seien bisher keine Veränderungen festgestellt worden, sagt Marcel Schlatter, Sprecher der Fitnesskette Activ Fitness mit 85 Standorten in der Schweiz. «Der Studiobetrieb läuft im normalen Rahmen weiter, weder kommen weniger Menschen ins Training, noch stellen wir grosse Unsicherheiten fest.»
8. Ist von einem Schwimmbadbesuch abzusehen?
Laut dem Berner Virologen Volker Thiel ist das Ansteckungsrisiko im Becken gering. Das Virus würde im Wasser nicht überleben. «Vor allem wenn das Wasser noch gechlort ist», sagt Thiel zu SRF.
9. Wie sieht es mit der Sauna aus?
Auch Saunen oder Thermalbäder können laut Thiel ohne weiteres besucht werden. «Viren werden durch Wärme und Hitze eher abgetötet.»
10. Soll man die Self-Checkout-Kassen meiden?
Weder bei der Migros noch bei Coop sind die Selbstbedienungskassen derzeit ein Thema. Auch seien hier keine speziellen Massnahmen geplant. Man stehe mit dem BAG jedoch ständig im Kontakt, heisst es bei der Migros. «Gemäss BAG kann eine Übertragung von Oberflächen bei konsequenter Einhaltung der empfohlenen persönlichen Hygienemassnahmen verhindert werden. Wir halten uns an die Empfehlungen der Behörden», sagt Coop-Sprecherin Andrea Bergmann zu BLICK.
11. Ist das Coronavirus für Schwangere besonders gefährlich?
Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass sich Ungeborene über ihre infizierte Mutter anstecken können, sagt Christoph Berger, Leiter Infektiologie und Spitalhygiene am Universitäts-Kinderspital Zürich, zu SRF. Die werdenden Mütter selber sind jedoch durch die Umstände generell für Infekte wie Erkältungen oder Grippe anfälliger. Deswegen ist auch hier eine gute Hygiene der beste Weg, eine Ansteckung zu vermeiden.
12. Wenn eine am Coronavirus erkrankte Frau ein Kind gebärt: Ist dieses dann auch infiziert?
Eine Meldung aus Italien macht hier Hoffnung: Die Ehefrau des italienischen «Patienten 1», Mattia M.*, hatte sich bei ihrem Mann mit dem Virus angesteckt. Kürzlich hat sie einen gesunden Jungen zur Welt gebracht. Der Test fiel beim Baby negativ aus.
13. Wird im Frühling alles besser?
US-Präsident Donald Trump wurde zunächst belächelt, als er verkündete, die Viren würden mit steigenden Temperaturen abgetötet werden. Doch genau darauf hoffen auch Experten. «Wenn es wärmer wird, ist die Grippesaison normalerweise vorbei. Es besteht die Hoffnung, dass es sich mit dem Coronavirus gleich verhält», sagt der Infektionsexperte der Universität Zürich, Jan Fehr, zu BLICK.
14. Muss man direkt ins Spital, wenn man Fieber hat?
Bloss nicht! «Personen, die unsicher sind, ob sie getestet werden müssen, oder die einen Verdacht haben, sollten in keinem Fall direkt in die Spitäler oder zum Arzt gehen und sich stattdessen telefonisch bei ihrem Hausarzt, bei der Hotline des BAG oder dem Zürcher Ärztefon melden, für eine Erstabklärung und Beratung», sagt Katrin Hürlimann, Sprecherin vom Unispital Zürich.
Infoline Coronavirus: +41 58 463 00 00, täglich 24 Stunden
15. Sind die Notfallstationen überlastet?
«Es kommen in den letzten Tagen wieder mehr Personen in den Notfall, die sich auf das Coronavirus testen lassen wollen. Das führt im Notfall zu sehr viel Aufwand und bindet Ressourcen», sagt Katrin Hürlimann. Auch im Unispital Basel sei der Andrang gross, sagt Sprecher Nicolas Drechsler. Pro Tag würden dort bis zu 100 Tests durchgeführt. «Es gibt Menschen, die die Notfallstationen aufsuchen, ohne die Risikodefinition des BAG zu erfüllen. Diese testen wir nicht auf Corona», so Drechsler. Im Zürcher Triemli-Spital wurden allein am Montag 160 Personen abgeklärt, davon fast ein Viertel wegen Corona-Verdacht. Im Inselspital Bern waren es am Montag 90 Personen.